Chemische Agenzien

Wenn Ihre Mitarbeiter mit chemischen Stoffen und Mischungen in Kontakt kommen, müssen Sie sie mit Gefahrenverhütungsmaßnahmen schützen und mit Arbeitsanweisungen darauf vorbereiten. Diese chemischen Agenzien sind nämlich gefährliche Wirkstoffe. Wie gehen Sie dabei am besten vor?

Was sind chemische Agenzien?

Chemische Agenzien sind chemische Stoffe und Chemikaliengemische. Es handelt sich um gefährliche Wirkstoffe, die ein Risiko für die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeiter darstellen.

Wie sehen die gesetzlichen Vorschriften über chemische Agenzien am Arbeitsplatz aus?

Die belgische Gesetzgebung schreibt vor, dass Sie die Gesundheit und die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter auch in Bezug auf chemische Agenzien am Arbeitsplatz garantieren müssen. Eine Übersicht über den geltenden regulatorischen Rahmen finden Sie auf der Liantis Gefahrenverhütungsplattform. Außerdem müssen Sie die europäischen Verordnungen REACH und CLP einhalten. Was verbirgt sich hinter diesen Abkürzungen?

  • REACH steht für Registrierung, Evaluation und Autorisierung von Chemischen Stoffen. Die Verordnung verpflichtet alle Unternehmen in der Lieferkette eines chemischen Stoffes (Hersteller, Importeure usw.), die Eigenschaften und Risiken von chemischen Stoffen zu deklarieren. Zugleich sind Sie verpflichtet anzugeben, mit welchen Maßnahmen Sie die Risiken kontrollieren.

  • CLP steht für Classification, Labelling und Packaging von Stoffen und Gemischen. Es regelt die Einteilung und Etikettierung von chemischen Stoffen.

Was können Sie tun, um Ihre Mitarbeiter zu schützen?

Je nach dem, mit welchen Stoffen Ihr Unternehmen umgeht, schützen Sie Ihre Mitarbeiter mithilfe unterschiedlicher Maßnahmen.

Informieren

In erster Linie ist es wichtig, Ihre Mitarbeiter ausreichend über die Risiken zu informieren. Gute Maßnahmen sind:

  • Sie machen eine Bestandsaufnahme der unterschiedlichen chemischen Agenzien im Unternehmen.
  • Sie fordern Sicherheitsdatenblätter (SDB) oder Safety Data Sheets (SDS) dieser chemischen Agenzien bei dem Lieferanten an.
  • Sie machen den Mitarbeitern diese SDB zugänglich.
  • Sie lassen die Transportstrecken überwachen und kennzeichnen in geeigneter Weise die Orte, an denen die Stoffe gebraucht und gelagert werden.
  • Sie sorgen für umfassende Arbeitsanweisungen und Arbeitsverfahren. Das reicht vom Kauf über die sichere Anwendung bis zur Reinigung und Entsorgung nach Katastrophen.

Exposition einschränken

In zweiter Linie ist es von entscheidender Bedeutung, die Begrenzung der Exposition gegenüber chemischen Agenzien anzustreben. Im konkreten Fall kann dazu Folgendes gehören:

  • Sie stellen die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie gegen Chemikalien schützende Handschuhe, -Schürzen, -Masken, -Stiefel sowie Atemschutzgeräte für den Umgang mit Chemikalien, Spritzschutzbrillen und so weiter zur Verfügung.
  • Sie setzen die Reinigungsverfahren in die Praxis um.
  • Sie wenden Lüftungstechniken an.

Einschätzung der Arbeitnehmer

Schließlich können Sie Maßnahmen ergreifen, die dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter korrekt mit den chemischen Agenzien umgehen.

  • Sie bewerten die Kompetenz der Mitarbeiter in diesem Bereich.
  • Sie sorgen für einen kontinuierlichen Informationsfluss, Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter (u. a. anhand der Sicherheitsdatenblätter).
  • Sie haben die Risikogruppen (Jugendliche, schwangere und stillende Frauen) im Blick und erarbeiten eine spezielle Strategie für sie.