Bildschirmarbeit: Beschwerden durch ergonomischen Schreibtisch vorbeugen

Mitarbeiter, die bei der Arbeit häufig vor einem Bildschirm sitzen, sind den Risiken RSI sowie Nacken- und Schulterbeschwerden ausgesetzt. Liantis unterstützt Arbeitgeber bei der Risikoanalyse und der Implementierung von Präventionsmaßnahmen sowie Schulungen für Bildschirmnutzer.

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Was sagt der Gesetzgeber zu Bildschirmarbeit?

Seit 2016 müssen Bildschirmnutzer nicht mehr obligatorisch zu einer regelmäßigen ärztlichen Untersuchung. Dennoch sind Sie gesetzlich verpflichtet, eine Risikoanalyse zur Bildschirmarbeit in Ihrem Unternehmen durchzuführen. 

Risikoanalyse der Bildschirmarbeit

Alle fünf Jahre müssen Sie Ihre Bildschirmarbeitsplätze in die Risikoanalyse einbeziehen und die Ergebnisse in Ihrem Globalplan zur Gefahrenverhütung verarbeiten. Möglicherweise lösen der Krankenstand oder individuelle Beschwerden von Mitarbeitern eine zwischenzeitliche Analyse aus.  

Die Risikoanalyse Bildschirmarbeit bedeutet, dass Sie alle Arbeitsplätze prüfen und anhand der Normen und Richtlinien evaluieren. Erforderliche Änderungen nehmen Sie, falls möglich, sofort vor. Weitere Anmerkungen müssen Sie in den Globalplan zur Gefahrenverhütung und in Ihre Entwurfs- und Einkaufspolitik einfließen lassen. 

Bei der Beurteilung eines Bildschirmarbeitsplatzes achten Sie auf: 

  • Schreibtischstuhl 

  • Schreibtisch/Arbeitstisch 

  • Bildschirm 

  • Tastatur 

  • Computermaus 

  • Oberfläche und Durchgänge 

  • Beleuchtung 

  • Geräuschpegel 

  • Klima 

Tipps zur Ergonomie bei Bildschirmarbeit

Mitarbeitern, die mehr als vier Stunden täglich Bildschirmarbeit leisten, wird das Risiko Bildschirmarbeit zuerkannt. Sie müssen hinsichtlich des Arbeitens mit Bildschirmgeräten geschult werden und dabei Erläuterungen zu den Risiken erhalten sowie Tipps für die geeignete Einrichtung ihres Arbeitsplatzes. 

Ergonomischer Schreibtischstuhl 

Einen ergonomischen Schreibtischstuhl können Sie den Maßen und dem Gewicht des Nutzers anpassen. Ein gut eingestellter Schreibtischstuhl gewährleistet eine bequeme Arbeitshaltung und hilft, Rücken- und Nackenbeschwerden vorzubeugen. 

Wichtig ist eine korrekte Sitzhöhe, damit man die Füße gut abstützen kann und die Oberschenkel horizontal ausgerichtet sind. Passen Sie Höhe und Neigung der Rückenlehne an, damit der untere Rücken gut unterstützt wird. Verfügt der Stuhl über einen dynamischen Bewegungsmechanismus, stellt man ihn auf das eigene Körpergewicht ein, um eine statische Haltung zu vermeiden. Vorzugsweise verfügt der Stuhl über Armlehnen, die die Ellenbogen unterstützen. 

Mobiliar

Wichtig ist, dass Schreibtischstuhl und Schreibtisch die üblichen ergonomischen Normen erfüllen. Diese Normen beschreiben den Einstellbereich des Stuhls und verlangen eine verstellbare Tischhöhe.  

Die Tischhöhe muss so eingestellt sein, dass die Schultern entspannt sind. Bildschirm, Tastatur und Nutzer befinden sich in einer Linie. Die Tastatur muss so flach wie möglich stehen (Stellfüße also eingeklappt), um die Spannung in den Handgelenken und den Unterarmen zu begrenzen. Sie befindet sich idealerweise etwa 20 cm von der Tischkante entfernt. Die Maus befindet sich in der Nähe der Tastatur. Man sollte immer mit ausreichend auf Armlehnen und Tisch gestützten Unterarmen arbeiten. 

Der interne Gefahrenverhütungsberater, Arbeitsarzt und Gefahrenverhütungsberater für Ergonomie können Sie in dieser Hinsicht beraten. 

Bewegung

Auch wenn Sie den perfekten Arbeitsplatz haben – niemand ist dafür gemacht, lange zu sitzen. Sie sollten sich mindestens eine halbe Stunde täglich aktiv bewegen. Wenn Sie regelmäßig Sport treiben, können Muskeln sich nicht verspannen und werden Sie weniger anfällig für Verletzungen durch Überlastung.   

Unterbrechen Sie das Sitzen so häufig wie möglich, etwa durch stehendes Telefonieren (fünfmal höherer Kalorienverbrauch), Besprechungen im Gehen, Kaffee holen, Post abholen, zum Drucker laufen, und nehmen Sie die Treppe!  

Ein elektrischer Steh-/Sitzschreibtisch ist ideal, um sitzendes Arbeiten regelmäßig zu unterbrechen. Dynamische Arbeitsformen können zwischendurch ebenfalls für entsprechende Abwechslung sorgen. 

Bildschirmbrille

Eine Bildschirmbrille oder Computerbrille ist eine Brille, mit der Sie nach der Entstehung von Presbyopie bzw. Altersweitsichtigkeit in einem Abstand von etwa 60 cm scharf sehen können. Presbyopie kann üblicherweise ab einem Alter von 40 Jahren auftreten. Die Bildschirmbrille ist mit einer Lesebrille vergleichbar, wobei die Bildschirmbrille schwächer ist. Wenn Sie eine stärkere Lesebrille benötigen, können Sie häufig die alte Lesebrille als Bildschirmbrille verwenden. 

Eine Bildschirmbrille gehört im Prinzip zur Ausstattung am Arbeitsplatz und ist ausschließlich für Bildschirmarbeit gedacht und nicht als Ersatz für die eigene Brille. Die Brille bleibt Unternehmenseigentum und darf nicht mit nach Hause genommen werden (es sei denn, der Mitarbeiter arbeitet von zu Hause aus und dort am Bildschirm). 

Umfassende Informationen über die Bildschirmbrille finden Sie auf der Liantis Gefahrenverhütungsplattform. 

Höhe des Bildschirms

Zur Vorbeugung von Nacken- und Rückenschmerzen ist es wichtig, dass der Bildschirm auf die korrekte Höhe eingestellt wird. So vermeiden Sie, dass Arbeitnehmer den Nacken überstrecken oder zu stark senken. 

Der Bildschirm steht in gerader Linie vor dem Nutzer in einer Entfernung von etwa 70 cm und so vertikal wie möglich. Die Titelleiste befindet sich am besten auf Augenhöhe (es sei denn, man nutzt eine Zweistärkenbrille).