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Krankenstand kann erhebliche finanzielle und organisatorische Folgen für Ihr Unternehmen bedeuten. Vorsorge ist daher besser als Nachsorge. Entdecken Sie, welche Arten von Krankenstand es gibt und wie Sie Ihren Krankenstand messen und effizient in Angriff nehmen können.
Der Begriff „Fehlzeit“ bezeichnet die Abwesenheit vom Arbeitsplatz. Das klingt etwas negativ, ist aber im Grunde ein neutraler Begriff. Krankenstand bezeichnet die krankheitsbedingten Fehlzeiten. Wenn sich ein Mitarbeiter krank fühlt und der Arzt ihm verordnet, zu Hause zu bleiben, fällt das unter den Begriff „Krankenstand“.
Es existieren unterschiedliche Arten des Krankenstands, je nach (gefühltem) Krankheitsgrad und je nachdem, ob man noch arbeiten kann oder nicht. Wir unterscheiden dabei den weißen, rosa, grauen und schwarzen Krankenstand. Die Beschreibungen der unterschiedlichen Arten des Krankenstands belegen, dass ein Krankenstand ein Verhalten ist und daher auch beeinflusst werden kann.
„Ich bin krank und ich fühle mich krank, daher bleibe ich zu Hause.“
Es ist daher bei weißem Krankenstand die richtige Entscheidung, zu Hause zu bleiben.
Ein Mitarbeiter wird von einer Grippe heimgesucht und hat 39,7° Fieber. Er ist krank und nicht in der Lage zu arbeiten, daher bleibt er zu Hause. Damit schützt er nicht nur sich selber, sondern auch das Unternehmen, beispielsweise vor Krankheitserregern.
Es ist wichtig, dass Sie dem weißen Krankheitsstand ausreichend Beachtung schenken. Bei einer Grippeepidemie können Sie - außer Ihren Mitarbeitern eine Grippeimpfung anzubieten - nicht viel tun. Aber wenn jemand beispielsweise aufgrund einer Depression krankgeschrieben ist, wäre es sinnvoll zu untersuchen, ob die Ursachen dafür am Arbeitsplatz zu finden sind.
„Ich bin krank und ich fühle mich krank, aber ich gehe trotzdem zur Arbeit.”
Ein Mitarbeiter, der 39° Fieber hat, aber doch zur Arbeit geht, um seinen Kollegen keine Unannehmlichkeiten zu bescheren. Dieser Präsentismus bedeutet ein Risiko für zusätzliche Fehlzeiten im Unternehmen, für die Gesundheit der Kollegen und für die eigene Gesundheit. Erwiesenermaßen bewirkt ein derartiges Verhalten einen höheren Krankenstand.
Sie müssen den Mitarbeiter in diesem Fall vor sich selber schützen. Übermotivierte Mitarbeiter tendieren eventuell schneller zum Präsentismus, wodurch das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Erholung gestört wird. Das kann letztendlich sogar zu einem Burn-out führen.
„Ich fühle mich (weniger) krank (bin ich eigentlich krank?), aber ich gehe nicht zur Arbeit.”
Bei grauem Krankenstand gibt es einen Unterschied zwischen dem Gefühl des Mitarbeiters und der tatsächlichen Situation, was jedoch nicht unbedingt böse Absicht ist. Es gibt zwar Beschwerden, aber an der Arbeitsunfähigkeit bestehen gewisse Zweifel. Während der eine Mitarbeiter weiterarbeitet, würde sich der andere Mitarbeiter mit denselben Beschwerden krank melden.
Der eigene Entscheidungsspielraum spielt dabei eine wichtige Rolle. Unterschiedliche Faktoren beeinflussen die Entscheidung, ob man zur Arbeit erscheint oder nicht.
Eine niedrige Hemmschwelle, sich krankzumelden und ein Mitarbeiter, der weiß, dass er ersetzbar ist und seine Arbeit nicht liegen bleiben wird.
Bei grauem Krankenstand liegt ein Entscheidungsverhalten vor, und diese Entscheidungen können Sie innerhalb Ihres Unternehmens korrigieren.
„Ich fühle mich nicht krank und ich bin nicht krank, aber ich bleibe doch zu Hause.“
Bei schwarzem Krankenstand ist auf jeden Fall böse Absicht im Spiel. Wenn beispielsweise ein kerngesunder Mitarbeiter zu Hause bleibt, um seine Küche zu renovieren.
Schwarzen Krankenstand dürfen Sie nicht tolerieren. Diese Art des Entscheidungsverhaltens müssen Sie innerhalb Ihres Unternehmen korrigieren.
Es lohnt sich die Krankenstandszahlen in Ihrem Unternehmen im Auge zu behalten. Krankenstand hat direkte finanzielle und organisatorische Folgen für Ihr Unternehmen:
Darüber hinaus kann ein deutlicher Anstieg des Krankenstands in Ihrem Unternehmen, in einer Abteilung oder bei einer bestimmten Person auch ein Hinweis auf ernste Probleme sein. Die beiden Hauptursachen für Krankenstand sind psychische Beschwerden oder Probleme mit dem Bewegungsapparat. Es lohnt sich für Sie als Arbeitgeber, im Bereich des psychosozialen Arbeitsumfelds und in Bezug auf Ergonomie am Arbeitsplatz präventiv vorzugehen.
Niedrigere Produktivitätsraten, geringere Qualität, Konflikte und Arbeitsunfälle können Indikatoren für Krankenstand sein.
Es empfiehlt sich, eine objektive Übersicht über die Krankenstandsdaten zu erstellen, indem Sie die Kennziffern, ggf. pro Abteilung oder pro Stelle, überwachen. Wichtige kollektive Kennziffern sind:
Schauen Sie sich diese Zahlen über ein laufendes Jahr an, eventuell auch pro Quartal. Vereinbaren Sie vorab, ob Sie die Langzeitkranken mitzählen und für welchen Zeitraum. Die Art Ihres Unternehmens spielt dabei eine Rolle, wenn Sie beispielsweise mit Mangelberufen arbeiten oder mit langjährig intern ausgebildetem Personal, dessen Genesung Sie um jeden Preis anstreben.
Kunden des Liantis Sozialbüros können über die Gefahrenverhütungsplattform schnell und problemlos die Krankenstandsdaten einsehen und mit denen der Branchenkollegen vergleichen.
Liantis rät zu einem Gesamtansatz für den Krankenstand. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht auf dem sanktionierenden Aspekt, sondern auf dem gesamten Wohlbefinden der Mitarbeiter. Liantis kann Ihnen dabei helfen. Wir formulieren - individuell auf Ihr Unternehmen zugeschnitten - einen Strategieplan und ein Maßnahmenpapier, damit Sie eine positive Abwesenheitspolitik implementieren können.
Danach schulen wir die Führungskräfte, damit die Vorgesetzten: